OTH - Karrierebeschleuniger

Studenten spazieren auf dem Campus der Hochschule
Campus der OTH Amberg-Weiden zur Kirschblüte
Studenten auf dem Campus der OTH
Nacht der Wissenschaft Copyright: reger Austausch
Nacht der Wissenschaft Copyright: reger Austausch
Nacht der Wissenschaft Copyright: Beleuchtetes Gebäude am Campus
Nacht der Wissenschaft Copyright: Beleuchtetes Gebäude am Campus der Hochschule

Zahlen und Fakten

Interview mit Oberbürgermeister Michael Cerny und Präsident Prof. Dr. med. Clemens Bulitta

Die Ostbayerische Technische Hochschule (OTH) Amberg-Weiden ist seit drei Jahrzehnten ein exzellenter Ort für Lehre, Kooperation und Networking. Wir haben mit OB Michael Cerny und Präsident Prof. Dr. med. Clemens Bulitta über die Vorteile ihrer engen Zusammenarbeit, den gegenseitigen Mehrwert sowie die Internationalisierung des Standorts gesprochen.

Herr Oberbürgermeister Cerny, die OTH Amberg-Weiden feierte im vergangenen Jahr ihr 30-jähriges Jubiläum. Welche Bedeutung hat sie für die Stadt Amberg? 

Cerny: Die Hochschule hat sich seit ihrer Gründung zu einem zentralen Baustein für die Zukunftsfähigkeit unserer Stadt entwickelt: Sie stärkt Amberg als Bildungs- und Technologiestandort, sie bildet dringend benötigte Fachkräfte aus und ermöglicht jungen Menschen eine hochwertige akademische Ausbildung direkt in der Region. So hat die OTH wesentlich zur Aufwertung des Standorts beigetragen – wirtschaftlich, gesellschaftlich und kulturell. Durch die Ansiedlung wichtiger Forschungsprojekte rüsten wir uns gemeinsam für die Zukunft. 

Herr Prof. Dr. med. Bulitta, welche Forschungs- oder Innovationsprojekte wirken sich unmittelbar auf das Leben der Menschen in Amberg aus? 

Bulitta: Wir verzeichnen aktuell Rekordwerte von Drittmitteln, die wir von öffentlichen und privaten Fördergebern einwerben. Als Positivbeispiele nenne ich Projekte aus der umweltgerechten Energietechnik und aus den Bereichen Digitalisierung und KI, die mit Open Innovation-Abenden verbunden sind. Zudem verweise ich auf unsere starke Präsenz im Stadtlabor, unsere Digitale Gründerinitiative sowie unsere Kooperation aus der Medizintechnik mit dem Klinikum St. Marien. 

Wie gestaltet sich die aktuelle Zusammenarbeit auf beiden Seiten? 

Cerny: Die Zusammenarbeit zwischen Stadt und OTH ist von kurzen Wegen geprägt – sowohl institutionell als auch auf persönlicher Ebene mit dem Präsidenten. Aktuell profitieren wir von der Expertise der Hochschule in der Wärmeplanung und bei Zukunftstechnologien wie KI. Umgekehrt ist der Digitale Campus ein gelungenes Beispiel gemeinsamer Innovationskraft. 

Bulitta: Sie ist von gegenseitigem Vertrauen und einer engen Partnerschaft geprägt. Sie zeigt sich unter anderem in gemeinsamen Projekten wie der Durchführung des diesjährigen, sehr erfolgreichen Wissenschaftstags der Europäischen Metropolregion, im jährlichen Regionalwettbewerb „Jugend forscht“ und in lebendigen Partnerschaften mit Amberger Schulen.  

Welche Impulse sendet die Hochschule derzeit in die Stadt? 

Bulitta: Wir verstehen uns als eine Hochschule in der Region und für die Region, in der Stadt Amberg und für die Stadt Amberg. Aktuell sind wir in Gesprächen zu einer Nachfolgeflächennutzung des ehemaligen Zinkl-Areals hin zu einem attraktiven Ort für studentisches Wohnen und Co-Working. Weitere Impulse sind die Unterstützung von Existenzgründungen im Rahmen der Digitalen Gründerinitiative Oberpfalz, die aktive Einbindung der Amberger Wirtschaft in unseren Partner Circle oder die innovativen Lernorte in der Stadt Amberg. Ein sehr erfolgreiches Beispiel ist auch die „Nacht der Wissenschaft“ mit rund 7.000 Besuchern und das „Lumina-Fest“. Nicht zuletzt gehen wir mit unserer Akademischen Feier in die Stadt Amberg und richten diese im November im Kongregationssaal aus. 

Wo sehen Sie zusätzliches Potenzial, um diese lebendige Partnerschaft zu intensivieren? 

Cerny: Die Dynamik des gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Wandels verlangt von uns ein hohes Maß an Agilität. Hier sehe ich großes Potenzial in der Zusammenarbeit mit der OTH – insbesondere durch die Innovationskraft und Offenheit der Studierenden. Gemeinsam können wir vitale Strukturen schaffen und innovative Lösungen entwickeln.  

Bulitta: Infolge des zunehmend weltweiten Einzugsbereichs unserer Studierenden sehe ich aktuell ein erhebliches Potential für das Thema Wohnen: Sowohl für unsere Studierenden wie auch für die Beschäftigten in der Stadt Amberg. Wir sind dazu in Form eines Wohnraum-Bündnisses in engem Austausch. Ein weiterer Aspekt ist unser bestehendes Promotionsrecht in zwei sehr forschungsstarken Feldern, für das wir die Promotionszenten „Ressourceneffizienz und Digitalisierung“ sowie „Digitale Innovationen für die sich wandelnde Gesellschaft“ eingerichtet haben.  

Herr Cerny, die Zahl internationaler Studierender ist gestiegen. Wie bereichern sie die Vilsstadt? 

Cerny: Ein Absolvent aus Indien, der kürzlich bei mir zu Besuch war, arbeitet hier inzwischen im Bereich Photovoltaik: Das ist ein Paradebeispiel für gelungene Integration und Fachkräftegewinnung. Die OTH bietet jungen Talenten aus aller Welt reichhaltige Perspektiven, die unserer Region zugutekommen, da sie vielfältiges Know-how und frische Impulse in die Stadt bringen. Sie fördern den kulturellen Austausch und tragen zur Internationalisierung Ambergs bei.   

Herr Bulitta, wie können Amberger Unternehmen oder Vereine noch stärker von der Hochschule profitieren? 

Bulitta: Hier sehe ich einen noch engeren Austausch mit der gesamten Stadtgesellschaft als konkreten Ansatzpunkt. Wir sind schließlich ein Ort der Kreativität und Begegnungen. Und daher jederzeit offen für Vorschläge, wie wir gemeinsam die Zukunft gestalten. Im Fokus stehen dabei ein Geben und Nehmen ohne „Einbahnstraßen“ im Kopf. Kommen Sie gerne auf uns zu! 

Wie können Stadtverwaltung und Hochschule bei Megathemen wie der Digitalisierung noch enger zusammenarbeiten? 

Cerny: Eine stärkere Kooperation bei Smart-City-Projekten, etwa beim „Digitalen Zwilling“, bietet großes Potenzial. Gemeinsame Pilotprojekte mit KI und standardisierte Verfahren tragen dazu bei, Innovationen schneller in die Praxis umzusetzen und den Nutzen für die Bürgerinnen und Bürger vor Ort zu erhöhen. 

Was macht Amberg für junge Menschen aus Ihrer Sicht besonders attraktiv? 

Cerny: Amberg bietet eine hohe Lebensqualität und eine persönliche Atmosphäre. Die Hochschule ist zentral gelegen, sie bietet eine individuelle Betreuung und schafft ein Umfeld, in dem Studium und persönliche Entwicklung Hand in Hand gehen: Das macht die Stadt für Studierende wie Start-up-Unternehmer so attraktiv! 

Welche Vision verfolgen Sie für die Zukunft der Hochschule?  

Bulitta: Unser gemeinsames Ziel ist es, die „Hochschulstadt Amberg“ weiterhin als Motor für Innovation, Fachkräftesicherung und Technologietransfer zu positionieren. Wir verstehen uns als eine offene Hochschule und nicht als „Elfenbeinturm, die jederzeit für Gespräche, Besuche und einen regen Austausch zur Verfügung steht.  

Welche Ihrer vielfältigen Angebote richten sich speziell an die Amberger Bevölkerung? 

Bulitta: Durch Erfolgsformate wie die Ausstellung „Technik-Land“ mit interessanten Exponaten aus der Welt der Ingenieurwissenschaften sprechen wir gezielt die Öffentlichkeit an. Unsere bald sanierte Sporthalle steht dem Schulsport weiterhin zur Verfügung. Außerdem führen wir gezielte Fortbildungen für Lehrkräfte durch. Nicht zuletzt ist unsere Hochschulbibliothek eine öffentliche Einrichtung, die von der Amberger Bevölkerung gerne genutzt werden kann. Auf diese Weise wirkt der Geist der OTH aktiv in die Stadtgesellschaft hinein.