Wohnungen für Ukraine-Flüchtlinge gesucht

Thomas Boss und Oberbürgermeister Michael Cerny (hintere Reihe 1. und 2. v. l.), Zorka Dotto (2. v. r.) und Alona Baumbach (vordere Reihe 5. v. l.) mit einem Teil der derzeit insgesamt 39 Bewohnerinnen und Bewohner der Kennedyschule, darunter ein nur wenige Tage altes Mädchen (vorne links). Foto © Susanne Schwab, Stadt Amberg

Einen herzlichen Empfang haben die Bewohnerinnen und Bewohner der einstigen Kennedyschule Oberbürgermeister Michael Cerny und Jugendamtsleiter Thomas Boss bereitet. In Begleitung der für die Betreuung verantwortlichen Mitarbeiterin Zorka Dotto und Dolmetscherin Alona Baumbach besuchten der OB und der für die Unterbringung der ukrainischen Flüchtlinge zuständige Vertreter der Stadt Amberg die Unterkunft, in der momentan 39 Ukrainerinnen und Ukrainer leben.

Dabei zeigten die Bewohnerinnen und Bewohner große Freude und Dankbarkeit über die herzliche Aufnahme und ausgezeichnete Betreuung in Amberg und machten deutlich, dass dies keineswegs eine Selbstverständlichkeit ist. Deshalb hatten sie sich auch mit großem Einsatz auf den Besuch vorbereitet, den Aufenthaltsraum schön geschmückt und extra Kuchen gebacken, um ihrer Dankbarkeit auch auf diese Weise Ausdruck zu verleihen.

Und doch war es eben „nur“ der Aufenthaltsraum der Unterkunft und keine eigene Wohnung, in der man sich hätte zusammensetzen können, da es für die Geflüchteten noch immer nicht ausreichenden Wohnraum gibt. Aus diesem Grund bitten Oberbürgermeister Michael Cerny und Thomas Boss nochmals alle Ambergerinnen und Amberger, die in der Lage wären, freien Wohnraum für die ukrainischen Flüchtlinge zur Verfügung zu stellen, sich an die Stadt Amberg zu wenden.

„Bitte melden Sie sich unter Telefon 09621/102121 oder 102499 oder aber per E-Mail die Ukraine-Hilfe(at)Amberg.de bei uns, wenn Sie eine Möglichkeit haben, Hilfesuchende bei sich unterzubringen“, so der Appell des Oberbürgermeisters. Ideal wären ein abgeschlossener Wohnraum und eine Verfügbarkeit von sechs Monaten mit Option auf Verlängerung. Vertragspartner ist die Stadt Amberg. Sie schließt den Mietvertrag nach Sichtung und Prüfung des Angebots mit dem Vermieter ab.

Natürlich haben die Geflüchteten, obwohl sie sich sehr wohl fühlen in Amberg, auch noch weitere Wünsche offen. So wünschte sich ein junger Vater, der dringend auf einen Deutschkurs und eine Arbeitserlaubnis wartet, endlich wieder arbeiten zu können. Er hatte sich in der Ukraine als Bauingenieur eine kleine Firma aufgebaut und kann es, nachdem er alles verloren hat, kaum erwarten, wieder eine berufliche Perspektive zu bekommen.

Auch auf dem Gebiet der Kinderbetreuung gestaltet sich die Lage derzeit schwierig. „Es fehlen nicht nur für die Ukraineflüchtlinge dringend benötigte Betreuungsplätze und Personal. Es stehen auch viele einheimische Familien auf den Wartelisten der Einrichtungen“, bat Thomas Boss um Verständnis. Gleichzeitig konnte er aber dennoch ein wenig Hoffnung machen. Denn mit dem Bau mehrerer zusätzlicher Kinderbetreuungseinrichtungen würden in Zukunft zusätzliche Plätze in Amberg geschaffen.

(su)