VHS-Vortrag über die Biermetropole Amberg

Braumeister und Brauknechte der Brauerei Schieferl um 1910. Repro © Stadtarchiv Amberg

Noch 1980 schrieb der Brauerbund: „Zur Biersituation in Amberg muß unbedingt angefügt werden, daß Amberg ohne Zweifel als die Biermetropole Bayerns bezeichnet werden kann. München, Kulmbach usw. haben sicher durch die weither internationale Verbreitung der dort gebrauten Biere klingendere Namen, aber es gibt außer Amberg keine Stadt der Welt, bei der auf 4.800 Einwohner eine Brauerei kommt. Amberg hat 9 Brauereien gegenüber München mit seinen 6 Betrieben und in München kommt auf 220.000 Einwohner eine Brauerei. Für Amberg gilt auf jeden Fall, daß es die Stadt der Welt ist, mit den meisten Brauereien bezogen auf die Einwohnerzahl.“

Das war einmal. An einem Streifzug durch 600 Jahre Hopfengeschichte in der Oberpfalz und Biergeschichte in Amberg können Wissbegierige am Mittwoch, 18. Januar 2023, bei der Volkshochschule Amberg teilnehmen. Was viele Biertrinker nicht wissen: Mit Franken war die Oberpfalz, und auch der Landkreis Amberg-Sulzbach, im 19. Jahrhundert führendes Hopfenanbaugebiet in Bayern. In Amberg entstand nach München, wo gar kein Hopfen kultiviert wurde, der zweite Hopfenmarkt Bayerns. Zahlreiche Hopfengärten brauberechtigter Bürger befanden sich vor den Mauern der Stadt.

Acht Kommunbrauereien gab es einst in Amberg, aus den meisten wurden um die Wende vom 18. zum 19. Jahrhundert gewerbliche Brauereien. Zahlreiche Biergärten mit bis zu 2.000 Plätzen entstanden an den Bierkellern am Rande der Stadt. An Namen wie Kölblkeller, Kochkeller, Lammwirtskeller, Schieferlkeller, Wolfingerkeller erinnert sich heute nur noch die Generation der Großväter. Der Bruckmüllerkeller ist der Einzige, der verblieb.

Kreisheimatpfleger Dieter Dörner führt um 19 Uhr in einem Lichtbildervortrag im Vortragssaal des Raseliushauses, Zeughausstraße 1A, durch die lokale Geschichte des Hopfens und des flüssigen Brotes. Anmeldungen bitte unter 09621/10-1868 oder -1340 bei der VHS. Die Teilnehmergebühr beträgt 4 Euro.

(grt)