Türkisch-islamischen Kulturverein bei OB Cerny

Der Vorstand des türkisch-islamischen Kulturvereins mit Abdullah Karakas (links), Metin Türksever (2.v.l.) und Akin Eymelli (rechts) besuchte OB Michael Cerny (2.v.r.), um ihn um Unterstützung für ihre Integrationsinitiative zu bitten. Foto © Susanne Schwab, Stadt Amberg

Sie fühlen sich in der Stadt Amberg heimisch, freuen sich, „dass wir hier in Frieden und Wohlstand miteinander leben können“ und betrachten die Religion als eine „Sache, die jeder für sich selbst entscheiden muss“. Mit dieser Botschaft war die neue Vorstandschaft des türkisch-islamischen Kulturvereins, bestehend aus 1. Vorsitzendem Abdullah Karakas, 2. Vorsitzendem Akin Eymelli und Sekretär Metin Türksever, zu Oberbürgermeister Michael Cerny ins Rathaus gekommen. Und sie äußerten dabei einen ganz dringenden Wunsch: „Dass wir mit allen Religionen und den hier lebenden Menschen in Dialog treten und Kontakte knüpfen können.“

Wohl wissend, dass das nicht von heute auf morgen umsetzbar sein wird und es auch an ihnen liegt, Schritte auf andere zuzumachen, ist ihr Ziel daher gelebte Integration. Diese könne aber nur dann gelingen, wenn man es auch schafft, Hemmschwellen abzubauen und etwaigen Vorbehalten zu begegnen. Das ist ihnen auch bewusst. „Wir leben zum Teil seit vielen Jahren hier und nicht anders als unsere deutsche Nachbarschaft. Das wollen wir unseren Mitmenschen gerne zeigen“, machten Karakas, Eymelli und Türksever deutlich und sprachen daher eine Einladung an ihre Mitbürgerinnen und Mitbürger aus: „Sie alle sind uns ganz herzlich willkommen.“

Der Ort, an dem sich die Menschen begegnen können und sollen, ist die Moschee des Kulturvereins an der Drahthammerstraße, die nach außen zu öffnen sich die neue Vorstandschaft auf ihre Fahnen geschrieben hat. Ihnen liegt es daher sehr am Herzen, klar zu machen, dass sie zwar islamischen Glaubens sind und ihre eigenen Traditionen und Werte auch weiterhin pflegen wollen, dies jedoch friedlich und gewaltfrei und keinesfalls mit der ideologischen Besessenheit, vor der sich viele Menschen fürchten. „Wir haben kleine Kinder, bei uns treffen nicht nur türkische Landsleute, sondern verschiedenste Nationalitäten zusammen, und es ist uns wichtig, dass sie alle sich integriert fühlen“, fassten Abdullah Karakas, Akin Eymelli und Metin Türksever ihr Anliegen nochmals zusammen und kündigten an, ein Sommerfest feiern zu wollen mit Moscheeführungen und einem Tag der offenen Tür.

Mit ihrem Anliegen rannten sie auch bei Oberbürgermeister Michael Cerny die sprichwörtlich offenen Türen ein. „Ich bin gerne bereit, diesen interreligiösen Dialog zu unterstützen“, sagte er seinen Gästen zu. Bis es soweit ist, sei es freilich noch einer langer Weg, so der Oberbürgermeister weiter. Den Vorschlag der Vorstandschaft, einzelne Gruppierungen der Kirche, der Politik, der Behörden und aus anderen Bereichen einzuladen, betrachtete daher als eine ausgezeichnete Idee, die man auf jeden Fall weiterverfolgen solle. Dabei war er sich sicher: „Wenn alle zusammenhelfen, lässt sich dieses Ziel Schritt für Schritt erreichen.“

(su)