Digital modelliert: Projekt „Luitpoldhöhe“ der OTH

Prof. Dr. Ulf Kreuziger von der OTH Amberg-Weiden (stehend rechts) und Bärbel Neumüller von der Stadtentwicklung der Stadt Amberg (stehend links) präsentieren die auf der Grundlage der Messungen von Studierenden erstellten Visualisierungen von Gebäuden und Straßen im Stadtteil Luitpoldhöhe. Foto © Julia Schönhärl, Stadt Amberg

Mit Spannung waren sie schon erwartet worden, vor Kurzem nun wurden die Visualisierungen, die im Rahmen des Landmanagement-Projektes „Luitpoldhöhe“ entstanden sind und Wohngebäude sowie Straßen im digitalen Raum zeigen, im Pfarrsaal auf der Luitpoldhöhe vorgestellt. Die Vermessung hatten die Studierenden von Dr. Ulf Kreuziger, Professor für Geomatik und Geodäsie an der OTH Amberg-Weiden, übernommen. Das Projekt war im Rahmen der Entwicklung des Integrierten Handlungskonzepts für die Luitpoldhöhe in Zusammenarbeit mit Bärbel Neumüller vom Sachgebiet Stadtentwicklung der Stadt Amberg aufgesetzt worden.

Trotz der Einschränkungen durch Corona hatten die Studierenden im September 2021 mittels 3D-Laserscanning und Drohnenbefliegung detaillierte Vermessungen von Gebäuden und Straßenraum vornehmen und hochauflösende Luftbilder, Wärmebild-Orthophotos sowie Wärmebildpanorama-Aufnahmen erstellen können. Die geodätischen Messungen werden im Landmanagement verwendet, um Planungen zu visualisieren. Dazu werden die Daten übersichtlich in Form von 3D-Modellen aufbereitet.

„Die Studierenden lernen so am konkreten Objekt vor Ort, was sehr viel wert ist für ihre praktische Erfahrung mit der digitalen Vermessungstechnik“, ist sich Prof. Kreuziger sicher. Für die Smart City Amberg zeigte sich die zuständige Ansprechpartnerin Julia Schönhärl erfreut: „Das ist ein erster wichtiger Schritt für den Digitalen Zwilling, einem innovativen Planungsinstrument, das wir auch in Amberg auf den Weg bringen wollen“. Stadtentwicklerin Bärbel Neumüller ergänzt, „dass die Vermessungen und Modellierungen Grundlagen für die planerischen Arbeiten sind, die wir benötigen, um im Stadtteil Luitpoldhöhe zukunftsfähige Planungen anzuschieben“

 In diesem Zusammenhang sind vor allem die Punkte Straßenplanung, Barrierefreiheit und Energiemanagement zu nennen, die auf den aufbereiteten Daten basieren und beispielsweise Simulationen zur Abschattung oder Video Blindflüge ermöglichen. Bereits im Vorfeld hatten die im Stadtteil lebenden Menschen die Möglichkeit erhalten, sich über zahlreiche Beteiligungsformen in den Planungsprozess für das Integrierte Handlungskonzept einzubringen.

Zu dem Vorstellungsabend mit Prof. Kreuziger waren die Haushalte eingeladen worden, die einer Vermessung zugestimmt hatten. Außerdem waren einige Interessierte ins Pfarrheim gekommen. „Das Projektgebiet ist sehr spannend für uns und die Menschen hier sind eine Wucht“, resümierte der Professor. Die Darstellung der erhobenen Daten übertraf dann auch die Erwartungen der Anwesenden. Acht Haushalte konnten in das Vermessungsprojekt aufgenommen werden. Ihnen wurde der Nutzen solcher digitalen Modellierungen bei der Veranstaltung klar und sie zeigten sich zuversichtlich, dass bei einer geplanten Fortführung des Projekts im laufenden OTH-Semester weitere Haushalte mitmachen werden. „Das stärkt auch das Gemeinschaftsgefühl hier vor Ort und wir sind stolz, dass die Luitpoldhöhe wissenschaftliches Interesse hervorruft“, so ein Gast.

(su)