Kurfürstliches Schloss und Zeughaus
Da die Schlossanlage an der Vils zu Beginn des 15. Jahrhunderts den Ansprüchen der Kurfürsten nicht mehr genügte, errichtete Kurfürst Ludwig III. (1410-1436) ab 1417 ein neues Schloss. Die unter Kurfürst Friedrich I. burgartig ausgebaute Anlage erhielt durch die Regentschaft eines Statthalters und die damit verbundene Hofhaltung den Rang einer Residenz. 1474 wurde anlässlich der „Amberger Hochzeit“ parallel zu dem bereits bestehenden Bau die nachmalige „große Kemenate“, der heutige Hauptbau des Schlosses, aufgeführt. In diesem richtete der Statthalter Ludwig Graf von Holnstein (1723-1780) seine Wohnung ein. 1768 ließ er die „vordere Kemenate“, den ältesten Teil des Schlosses, abbrechen, um einen Barockgarten anlegen zu können. Letztmals erfüllte das Schloss Residenzfunktion, als Kurfürst Max IV. Joseph, der spätere König, auf der Flucht vor französischen Truppen im Jahr 1800 nach Amberg kam. Heute dient die Anlage dem Landratsamt Amberg-Sulzbach als Verwaltungsgebäude.
Der Ost- und Nordflügel des Zeughauses wurden unter Kurfürst Philipp um 1502 errichtet. Ein kurfürstlicher Zeugmeister lässt sich erstmals 1512 nachweisen. Der Bau des Südflügels, der 1607 abgeschlossen war, erfolgte unter der Statthalterschaft Fürst Christians von Anhalt und unter Beteiligung des kurpfälzischen Baumeisters Johann Schoch. Das Zeughaus verlor bereits 1743 seine eigentliche Funktion, 1778 wurde es endgültig aufgelöst. Unterschiedliche Nutzungen der Folgezeit brachten auch Veränderungen des Gebäudes mit sich. Am gravierendsten waren dabei die Einbauten von Stallungen für die Pferde der Kavallerie. 1945 wurde es durch einen Großbrand stark in Mitleidenschaft gezogen. Seit 1989 dient es dem Landkreis Amberg-Sulzbach als Verwaltungsgebäude, 1994 wurde seine umfassende Sanierung abgeschlossen.