Martin J. Preuß, der zweite Bürgermeister der Stadt Amberg, begrüßte die Teilnehmer und bedankte sich für ihr Engagement, das besonders in der aktuellen Krise notwendig sei, um Menschen in Not unterstützen zu können. Die ehrenamtliche Arbeit sei dabei ein wichtiger Beitrag zur gesellschaftlichen Solidarität.
Martin Reinhardt, der Leiter des Amtes für soziale Angelegenheiten berichtete, dass viele ukrainische Bürgerinnen und Bürger ihre traumatischen Kriegs- und Fluchterfahrungen in Gesprächen mit ehrenamtlichen Helfern teilten. „Diese Gespräche bedeuten auch eine Belastung für die Ehrenamtlichen“, sagte Reinhardt. Darum sei es wichtig, trotz der Nähe zu den Geflüchteten, zum persönlichen Schutz die nötige Distanz zu wahren.
Nicht selten bekämen ehrenamtliche Akteure bei der Arbeit im sozialen Bereich tiefe Einblicke in schwierige Lebensumstände oder –schicksale, Abhängigkeiten oder Erkrankungen. Dabei sei es wichtig, die Fähigkeit zu besitzen Nähe zuzulassen und professionelle Grenzen zu ziehen. So könne ein gelungener Balanceakt zwischen Ehrenamt und Abgrenzung entstehen.
Die Seminarteilnehmerinnen und –teilnehmer wurden in den vier Seminarteilen ermutigt, ihre innere Haltung, Antreiber und Motive zu überprüfen sowie Grundhaltungen kennen und anwenden zu lernen, um sich besser schützen zu können. „Wer bin ich? Was brauche ich? Wer will ich gewesen sein?“ waren Fragestellungen, auf die Jürgen Griesbeck aus psychologischer Sicht einging. Gemeinsam mit den Teilnehmern wurden bestehende Probleme angesprochen und reflektiert. Ein einer abschließenden Gruppenarbeit suchte man nach Lösungen, um leichter aus der „Retter-Rolle“ herauszukommen und sich besser abgrenzen zu können.
(sis)