Es ist bereits die zweite renommierte Auszeichnung für dieses inzwischen überregional bekannte Bürgerbeteiligungsprojekt, welches schon im Herbst 2024 beim 12. Stadtmarketingpreis Bayern mit einem „Sonderpreis“, verbunden mit einer Trophäe, einer Urkunde sowie einem Preisgeld von 3.000 Euro, prämiert worden war.
Die Mehrheit des Amberger Stadtrates hatte im Sommer 2023 für dieses gewaltige Bürgerbeteiligungsprojekt gestimmt, für das eine Million Euro aus dem Haushalt 2024 zur Umsetzung konkreter Ideen aus der Amberger Bürgerschaft bereitgestellt worden war.
Auf diese Weise war ein vielfältiger Pool aus über 240 eingereichten Ideen aus sämtlichen Altersgruppen entstanden, aus denen schließlich 16 Vorschläge ausgewählt wurden. Diese befinden sich seit dem vergangenen Jahr in der konkreten Umsetzungsphase.
Zuletzt wurden in diesem Zuge unter anderem vier prächtige Platanen am Salzstadelplatz gegenüber der Basilika St. Martin gepflanzt, was infolge dieser umfangreichen Begrünungs- und Bepflanzungsmaßnahme zu einer deutlichen Aufwertung dieses prominenten Platzes innerhalb der historischen Altstadt geführt hatte.
Die Jury des IHK-Kommunalentwicklungs-Awards 2025 lobte die siegreiche Amberger Projekteinreichung insbesondere für eine „herausragende und zukunftsorientierte Kommunalentwicklung im Sinne der Wirtschaft vor Ort“.
Amberg zeige, „wie Wandel gelingen kann: Indem man die Menschen mitnimmt. Mit der Innenstadt-Million öffnete die Stadt ein neues Kapitel der Bürgerbeteiligung – und lud die Bürgerinnen und Bürger ein, ihre Ideen für eine lebenswertere Innenstadt einzubringen“, unterstrich Josef Ebnet als Leiter der IHK-Geschäftsstelle Schwandorf und Bereichsleiter innerhalb der IHK Regensburg für Oberpfalz/Kelheim. Denn hier „zeigt sich, was möglich ist, wenn Verwaltung, Politik und Bürgerschaft an einem Strang ziehen.“
Dr. Jürgen Helmes, Hauptgeschäftsführer der IHK Regenburg für Oberpfalz/Kelheim, würdigte die Stadt Amberg in seiner Laudatio wie folgt: „Die Stadt Amberg hat mit der Innenstadt-Million ein innovatives Beteiligungsprojekt realisiert, das neue Maßstäbe in der aktiven Einbindung der Bürgerinnen und Bürger setzt. Das Besondere daran: Die eingereichten Bürgerideen wurden nicht isoliert betrachtet, sondern gezielt in das übergeordnete städtische Entwicklungskonzept integriert. So ist es gelungen, die Bedürfnisse der Menschen strukturiert und wirksam in die Planung der Innenstadt einzubetten – von Aufenthaltsqualität über Kulturangebote bis hin zu nachhaltiger Mobilität.“
Diese ernstgemeinte Einbindung bewirke in der Summe mehr als nur einzelne Maßnahmen: „Die Menschen erleben, dass ihre Stimme zählt. Sie identifizieren sich stärker mit ihrer Innenstadt, setzen sich aktiver mit ihr auseinander und übernehmen ein Stück Verantwortung für ihre städtische Umgebung.“
Amberg zeige damit eindrucksvoll, so Dr. Jürgen Helmes, dass Bürgerbeteiligung nicht nur ein demokratisches Signal, sondern „ein strategisches Werkzeug für nachhaltige Stadtentwicklung“ sei.
„Die Jury würdigt mit dieser Auszeichnung eine Stadt, die Stadtentwicklung als gemeinschaftlichen Prozess versteht, die Bürgerbeteiligung nicht nur ermöglicht, sondern als tragende Säule ihrer Zukunftsstrategie etabliert hat – und die damit ein herausragendes Vorbild für moderne, bürgernahe Stadtentwicklung setzt“, lautet das Fazit der Juroren.
Ambergs 2. Bürgermeister Martin J. Preuß dankte in Stellvertretung für Oberbürgermeister Michael Cerny in diesem Zusammenhang noch einmal allen Ambergerinnen und Ambergern für ihre eingereichten Ideen sowie allen beteiligten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aus der Stadtverwaltung für ihren beherzten Einsatz zur Umsetzung der „Innenstadt-Million“. Er lobte insbesondere das große Engagement von Sibylle Sandner aus dem Sachgebiet Kommunikation und Marketing sowie den großen Einsatz aller beteiligten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern um Anne-Katrin Kluth aus dem Stadtplanungsamt im städtischen Baureferat.
„In einer Zeit, in der das Vertrauen in politische Prozesse mitunter auf die Probe gestellt wird, zeigt das erfolgreiche Projekt unserer Innenstadt-Million, wie ein konstruktiver, kreativer und effektiver Dialog zwischen Bürgerschaft, Politik und Stadtverwaltung aussehen kann. Hierfür spreche ich allen Beteiligten, die unentwegt mit viel Leidenschaft agieren, meinen persönlichen Dank aus. Sie alle beweisen durch ihren täglichen Einsatz, dass in unserer ebenso geschichtsträchtigen wie modernen Stadt Amberg vor allem durch das gemeinsame Handeln aller beteiligten Akteurinnen und Akteure auch zukünftig Vieles möglich ist.“
(sh)