Mit J.S. Bachs Partita Nr. 5 in einer Orchesterbesetzung startet das Konzertprogramm. Diese Fassung ist als Arrangement für kleines Orchester bearbeitet und bietet den Amberger Konzertbesuchern eine Neuentdeckung des barocken Werkes, das ursprünglich als reines Cembalostück komponiert wurde. Die von Pinnock als „re-imagined“ bezeichnete Orchesterfassung unterscheidet sich vor allem durch ihre klangliche Vielfalt und Durchsichtigkeit vom Original. Sie wurde von dem zeitgenössischen französischen Komponisten Thomas Oehler erarbeitet. Trevor Pinnock verspricht faszinierende Klangwelten und unerwartete musikalische Farben in dem ursprünglichen Cembalostück.
Auf Bachs Partita folgt das zweite Werk, das den Bogen von alter zu moderner Musik spannt und ins 20. Jahrhundert verweist: Arthur Honeggers Sinfonie Nr. 2 für Streicher und Solotrompete ist ein Stück, das in der Zeit des Zweiten Weltkriegs geschrieben wurde und sich mit der Dramatik der historischen Situation auseinandersetzt. Auch in seiner Besetzung für Streicher und Trompete macht es in besonderer Weise auf sich aufmerksam. Die Solotrompete im Finale nimmt eine Sonderstellung ein, wenn sie quasi als Protagonist signalhaft mit einem Choral das Stück beendet. Ihre Symbolik und musikalische Kraft als Licht und Hoffnungsstrahl im Sinne einer Versöhnung ist auch in unserer Zeit ein starkes Hörerlebnis. Der schweizer-französische Musiker Arthur Honegger (1892 bis 1955) komponierte die Sinfonie Nr. 2 in der Zeit der deutschen Besetzung 1941 in Paris, sie ist dem Bratschisten Paul Sacher aus Basel, dem Gründer des Kammerorchesters Basel, gewidmet.
Mit Joseph Haydns Sinfonie Nr. 92 G-Dur wendet sich das Kammerorchester zeitlich zurück in die Zeit der Klassik. Diese Sinfonie, auch als „Oxford-Sinfonie“ bekannt, gilt als eine der schönsten in Haydns Schaffen. Sie wurde ursprünglich 1789 für den Grafen d‘ Ogny und den Pariser Adel geschrieben. Auf der Suche nach einem repräsentativen Musikstück, das die Verleihung der Ehrendoktorwürde für Joseph Haydn durch die Universität Oxford feiern und würdigen sollte, wählte der Komponist dieses Werk aus. Ohne ihm explizit den Namen „Oxford- Sinfonie“ zu geben, blieb es bei dem signifikanten Namen. Mit seiner klassischen Struktur, ihrer reichen Vielfalt und heiteren Lebendigkeit stellt die Sinfonie Nr. 2 einen Höhepunkt des klassischen Stils Haydns dar. Das „Adagio“ gilt als ein herausragender Sinfoniesatz; er wurde aus diesem besonderen Grund bei seiner Uraufführung sogar wiederholt.
Die Kammerakademie Potsdam und Trevor Pinnock blicken auf eine Vielzahl gemeinsamer erfolgreicher Konzerte, weltweiter Tourneen und Aufnahmen in der Vergangenheit zurück.
Seit seiner Gründung 2001 begeistert das Orchester mit seinen hochwertigen Programmen, welche die historische Aufführungspraxis mit zeitgenössischen Impulsen und modernen Werken verbinden. Es genießt auch als Kulturbotschafterin Potsdams und Brandenburgs internationales Renommée und war bereits vor Jahren zu Gast in Amberg.
Dieses weitere Programm mit dem Potsdamer Orchester unter dem Dirigat von Pinnock in Amberg verspricht ein besonderes Konzerterlebnis. Pinnocks Arbeit mit Orchestern fand ihre entsprechend große Würdigung mit dem hohen Preis des „Commander oft the Order oft the British Empire“. Sein 1972 gründetes „The English Concert“ war eines der ersten Orchester mit historischen Instrumenten, das Maßstäbe setzte.
Die Werkeinführung findet wie vor jedem ABO-Konzert um 18:45 Uhr im Theatersaal statt.
Weitere Informationen sind auf der Website www.stadttheater-amberg.de ersichtlich.
Tickets sind in der Tourist-Information unter ticket@amberg.de oder telefonisch unter Tel. 09621/10-1233 oder im Webshop unter http://webshop.amberg.de erhältlich.