Forum Frühe Hilfen mit Rechtsthemen

25. Forum Frühe Hilfen mit dem Thema „Verfahren vor den Familiengerichten“. Von links: Anja Vogl (KoKi Amberg-Sulzbach), Sigrid Nordhus Hantke (Richterin am Familiengericht im Amtsgericht Amberg) und Katrin Wassner (KoKi Stadt Amberg). Foto © Laura Donhauser, KoKi Amberg-Sulzbach

Beim 25. Forum Frühe Hilfen referierte Familienrichterin Sigrid Nordhus-Hantke zum Thema „Verfahren vor den Familiengerichten unter Einbezug von Fällen aus der Praxis“. Über 120 Fachkräfte folgten der Einladung und versammelten sich im Großen Rathaussaal der Stadt Amberg.

Das Forum Frühe Hilfen ist eine große Fortbildungs- und Netzwerkveranstaltung. Zwei Mal im Jahr laden die Koordinierenden Kinderschutzstellen von Stadt Amberg und Landkreis Amberg-Sulzbach Fachkräfte der verschiedenen Berufsgruppen, die mit Schwangeren und Kleinkindern arbeiten, ein. Es werden fachliche Impulse vermittelt und die Vernetzung wird gefördert.

Bei diesem 25. Forum Frühe Hilfen begrüßte Oberbürgermeister Michael Cerny die zahlreich erschienenen Fachkräfte. Katrin Wassner von der KoKi der Stadt Amberg übergab nach der Begrüßung und ein paar einführenden Worten das Mikrophon an Sigrid Nordhus-Hantke. Die Richterin am Familiengericht im Amtsgericht Amberg gab Einblicke in verschiedene Verfahren vor den Familiengerichten. Neben rechtlichen Grundlagen und Informationen über die verschiedenen Verfahren, wurde den Zuhörern an Hand verschiedener Beispiele verdeutlicht, um welche Themen es gehen kann und welche Abläufe vor Gericht üblich sind.

Die Familienrichterin erzählte anschaulich und mit verschiedenen Beispielen von der Arbeit am Familiengericht. Verschiedene Fragen wie „Welche Verfahren laufen an Familiengerichten?“, „Wie laufen diese ab?“, „Wer wird gehört?“ usw. wurden in dem Vortrag geklärt. Die Verfahren am Familiengericht reichen von einer einvernehmlichen Scheidung, die in fünfzehn Minuten erledigt ist, bis hin zu hochkomplexen Fällen. Vom Versorgungsausgleich bis zu Entscheidungen bei Schulverweigerern oder Fragen des Sorgerechts.

Die Richter hören stets auch die Kinder und Jugendlichen an. Teilweise müssen verschiedene Personen aus dem Umfeld, Sachverständige und Verfahrenspfleger mit einbezogen werden. Dennoch sollten die Verfahren zeitnah zu einem Beschluss führen, insbesondere wenn jüngere Kinder betroffen sind, die ein anderes Zeitempfinden haben. Auch für die Richterin ist es dabei oft schwer herauszufinden, welcher Weg der Beste ist. Gerade in der Arbeit mit Menschen kann man viel erreichen, aber es wird auch nie die eine Lösung geben. Es ist immer ein Abwägen und Entscheiden auf der Basis der Informationen, die man zur Verfügung hat. Das Wohl des Kindes ist dabei die oberste Grundlage bei jeder Entscheidung, die Kinder und Jugendliche betrifft.

Die Fachkräfte folgten den anschaulichen Berichten der Richterin interessiert. In der kurzen Pause, sowie vor und nach dem Vortrag konnte ein Austausch der verschiedenen Fachkräfte untereinander erfolgen.

(grt)