Interessierte haben vom 11. März bis 8. April an insgesamt fünf Dienstagabenden die Gelegenheit, die Ausführungen dazu aus der Sicht unterschiedlicher wissenschaftlichen Disziplinen zu verfolgen. Beginn ist jeweils um 19.30 Uhr, Veranstaltungsort diesmal aufgrund der Bauarbeiten im Rathaus das Amberger Kulturwerk „Musikomm“ in der Fleurystrasse. Der Eintritt zu den Vorträgen ist frei. Einige der Veranstaltungen werden aufgezeichnet und können nachträglich auf www.fau.tv angesehen werden.
Wie gelingt klimafreundliche Luftfahrt?
Das Thema „Bewegung“ ist für uns Menschen allgegenwärtig und bestimmt unser Leben. Ob im Beruf, in der Freizeit oder im Urlaub, aus Freude oder aus gesundheitlichen Gründen, ob, wie und wieviel wir uns bewegen spielt stets eine wichtige Rolle. Was es in diesem Zusammenhang zu beachten und erforschen gilt, was sonst noch so alles in Bewegung ist und weshalb es sich lohnt, einen intensiven Blick auf diese Fragen zu werfen, zeigen die fünf Hochschullehrerinnen und -lehrer der FAU in ihren Vorträgen auf.
Bereits am ersten Abend, dem 11. März, wird es spannend, wenn sich Prof. Dr. Christoph Pflaum mit der Frage auseinandersetzt, wie wir uns auch weiterhin, aber weitaus klimaschonender in die Lüfte begeben könnten. Dabei gibt der Professor für Numerische Simulation und Hochleistungsrechnen bereits in seiner Überschrift eine Antwort auf diese herausfordernde Zielsetzung: Unter dem Thema „Klimafreundliche Luftfahrt mit Luftschiffen und Solarzellen“ macht er deutlich, dass diese Art des Fliegens zwar ein wenig langsamer vonstattengeht, dafür jedoch mehr als 95 Prozent des CO2-Ausstoßes und über 97,5 Prozent der Kosten eingespart werden könnten.
„Bewegung“ in der Krebsforschung und im Alter
Die Beweglichkeit von Zellen spielt eine wichtige Rolle, wenn Prof. Dr. Thomas Brabletz am 18. März das Podium betritt. Unter der Überschrift „Krebsmetastasen – fataler Prozess, faszinierende Mechanismen, zukünftige Therapieansätze“ erläutert der Mediziner und Krebsspezialist vom Lehrstuhl für Experimentelle Medizin, dass innerhalb eines Tumors Krebszellen existieren, die in der Lage sind, aufgrund einer abnormen Beweglichkeit durch den Körper zu wandern und dadurch an anderer Stelle Metastasen zu bilden. Diese Tatsache aber ist neben Therapieresistenzen verantwortlich dafür, dass in vielen Fällen die Krankheit nicht langfristig zurückgedrängt werden kann, was neue Behandlungsstrategien erfordert.
„Mobilität im Alter und Sturzprävention“ ist der Vortrag am 25. März überschrieben, für den Dr. Ellen Freiberger, Privatdozentin am Institut für Biomedizin des Alterns, verantwortlich zeichnet. Die Expertin mit Hintergrund in Sportwissenschaft und Gerontologie beschäftigt sich darin mit der Tatsache, wie wichtig es gerade für ältere Menschen ist, einer drohenden Mobilitätseinschränkung etwas entgegenzusetzen, um sich die Selbstständigkeit zu erhalten und ein „gesundes“ Altern zu fördern. Schließlich drohen ihnen nicht nur körperliche Einschränkungen, sondern auch physische Konsequenzen, vor denen es sich mit Elementen und Strategien der Mobilitätsverbesserung zu wappnen gilt.
Sport als Auslaufmodell und Sprachwandel
Wie nachhaltiger und sozial gerechter Sport in Zukunft aussehen könnte, damit setzt sich am Dienstag, 1. April, Privatdozent Dr. Karim Abu-Omar auseinander, der wie Frau Dr. Freiberger am Lehrstuhl für Sportwissenschaft tätig ist. Unter dem provokativen Motto „Jetzt wollen die uns auch noch das Skifahren madig machen!“ erklärt er, warum Sport in seiner jetzigen Form zum Auslaufmodell werden könnte. Grund dafür sind seiner Ansicht nach neben den häufigen Flugreisen von Sporttreibenden und Fans etwa die Zerstörung von Naturräumen durch Outdoorsport und der hohe Energiebedarf von Sportanlagen – negative Auswirkungen auf das Klima also, die leider viel zu häufig übersehen werden.
Den Schlusspunkt unter die diesjährigen Erlanger Universitätstage setzt am 8. April der Sprachwissenschaftler Prof. Dr. Oliver Schallert vom Lehrstuhl für Germanistische Linguistik. Er referiert zum Thema „Sprachwandel: Evolution von unsichtbarer Hand“ und zeigt in seinem Vortrag auf, welch erstaunliche Überschneidungen sich zwischen dem oft schleichenden Prozess des Sprachwandels und evolutionären, aber auch wirtschaftlichen Entwicklungen ergeben. Dabei können sich Ausdrücke abnutzen oder aber ein Verstärkungsbedürfnis nach sich ziehen, was sich in zum Teil sehr produktiven, teilweise aber auch wieder außer Gebrauch geratenden Wortbildungsmustern widerspiegelt.
Weitere Informationen
Alle aktuellen Informationen zu den Vorträgen sowie eventuelle Programmänderungen können online auf der Internetseite www.fau.info/universitaetstage nachgelesen werden. Auch sind die Vorträge früherer Erlanger Universitätstage als Bücher erschienen und im Buchhandel erhältlich. Eine Liste mit allen Büchern ist im Internet unter faupress.de/verlagsprogramm/reihen/erlanger-universitaetstage.php zu finden.
(su)
Das Programm der 46. Erlanger Universitätstage vom 11. März bis 8. April, jeweils dienstags um 19.30 Uhr im Musikomm, Fleurystraße 1:
11. März 2025
Prof. Dr. Christoph Pflaum: Klimafreundliche Luftfahrt mit Luftschiffen und Solarzellen
18. März 2025
Prof. Thomas Brabletz: Krebsmetastasen – fataler Prozess, faszinierende Mechanismen, zukünftige Therapieansätze
25. März 2025
Dr. Ellen Freiberger: Mobilität im Alter und Sturzprävention
1. April 2025
PD Dr. Karim Abu-Omar: Klima und Sport – „Jetzt wollen die uns auch noch das Skifahren madig machen!“
8. April 2025
Prof. Dr. Oliver Schallert: Sprachwandel: Evolution von unsichtbarer Hand
Der Eintritt zu den Vorträgen ist frei.